1990 erfolgte die Neubildung des Landes Sachsen-Anhalt mit den ehemaligen Bezirksterritorien Halle (ohne den Kreis Artern) und Magdeburg sowie mit dem Kreis Jessen.
Durch vielfältige Landschaft zeichnet sich dies Bundesland aus: Von fruchtbarer Ebene der Magdeburger Börde und Industrielandschaft um Leuna bis zu bewaldeten Höhen im Harz ist hier einiges zu erleben. Hier gab es schon früh Eisenbahnlinien z.B. über Magdeburg-Köthen-Halle-Naumburg-Leipzig. Vermutlich wegen weiterhin sinkender Einwohnerdichte im Land ( 1990=2,87 Mill, 2019=2,20 Mill.) wurden bereits zahlreiche Bahnstrecken stillgelegt und durch regionale Busangebote ersetzt. Schöne Fotos zeigen die Architektur der hiesigen Bahnhofsgebäude.
Bernburg – Bitterfeld – Dessau – Genthin – Halberstadt – Halle – Köthen – Magdeburg – Merseburg – Naumburg – Quedlinburg – Roßlau – Sangerhausen – Stendal – Thale – Wernigerode – Wittenberg
Bahnhof Bernburg
Bernburg (Saale) ist die Kreisstadt des Salzlandkreises in der Magdeburger Börde in der Mitte Sachsen-Anhalts. Bernburg liegt an der Saale, 45 Kilometer südlich von Magdeburg und 40,2 Kilometer nördlich von Halle. Der Bahnhof Bernburg wird stündlich von der Regionalbahn Aschersleben-Güsten-Bernburg-Köthen-Dessau bedient. Hier im Bereich Bernburg-Staßfurt wird seit über 100 Jahren Salz im Kali-Bergwerk abgebaut. Nahezu die gesamte Fläche unter der Stadt ist mit Schächten zum Abbau durchzogen.
Bahnhof Bitterfeld
Bitterfeld ist am 1. Juli 2007 mit der Nachbarstadt Wolfen und einigen kleinen Gemeinden zur neu gegründeten Stadt Bitterfeld-Wolfen fusioniert. Bitterfeld war schon vor dem Krieg ein bedeutender Industriestandort. Seit 1839 wurde hier Braunkohle abgebaut. Die Stadt ist auch nach Stillegung des Fotochemiewerks ORWO Wolfen noch immer ein Standort der modernen chemischen Industrie. Die Verseuchung der Umwelt durch die Chemieindustrie hier im Raum hatte immense Ausmaße angenommen. Seit den neunziger Jahren ist durch umfangreiche Rekultivierungsmaßnahmen eine Gesundung zu verzeichnen.
Dessau Hauptbahnhof
Historisch war Dessau Hauptstadt und Residenz des Fürsten – und späteren Herzogtums Anhalt-Dessau und Anhalt.
1925/26 wurde das Bauhaus in das von Walter Gropius geplante Gebäude verlegt. Am 22. August 1932 erfolgte im Dessauer Gemeinderat auf Antrag der NSDAP-Fraktion der Auflösungsbeschluss für das Bauhaus. Heute pilgern wieder zahlreiche Anhänger des Bauhauses aus aller Welt in dieses kleine Städtchen.
Die erste Bahnverbindung wurde am 1. September 1840 von der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn-Gesellschaft eröffnet. 1911 wurde bereits die Verbindung nach Bitterfeld elektrifiziert. Wegen der Ansiedlung mehrerer Industriebetriebe in der Region, beispielsweise der Junkers-Flugzeugwerke, besaß die Eisenbahn eine große Bedeutung für die Logistik.
Bahnhof Genthin
Ist eine Gemeinde im Jerichower Land östlich der Elbe in Sachsen-Anhalt. Hier gab es 1939 den größten Eisenbahnunfall Deutschlands. Das Gebäude steht überwiegend leer.
Bahnhof Halberstadt
Die Stadt liegt im nördlichen Harzvorland. Schon ganz früh, 804 ernannte Karl der Große sie zum Bischofssitz. Halberstadt war mehrere Jahrhunderte Garnisonsstadt. Als Produktionsstätte für die Junkers-Flugzeugwerke wurde die mittelalterliche Innenstadt am 8. April 1945 durch einen Luftangriff zu mehr als 80 % zerstört.
Der Bahnhof wurde zwischen 2008 und 2010 umfangreich modernisiert. Das Empfangsgebäude und das Bahnbetriebswerk stehen unter Denkmalschutz.
Halle Hauptbahnhof
Die Stadt Halle als bedeutende Universitäts- und Wirtschaftstandort hat sehr gelitten unter dem Zusammenbruch der ostdeutschen Industrie nach der Wende. Die Bevölkerungszahl sank um rund 20% seit 1992 auf 240 000 Einwohner (2003).
Am 8. Oktober 1890 wurde der Personenbahnhof Halle nach 5-jähriger Bauzeit eröffnet. Der hallesche Hauptbahnhof ist der wichtigste Verkehrsknotenpunkt des Bundeslandes. Er ist ein Inselbahnhof und Haltepunkt für den Fern- und Regionalverkehr. Daneben ist er in das S-Bahnnetz Leipzig-Halle eingebunden. Deshalb läuft er auch jetzt als „Mein Einkaufsbahnhof“.
Bahnhof Köthen
Köthen liegt südlich von Magdeburg. 1313 wurde Köthen erstmals als Civitas bezeichnet, d.h. eine ummauerte Stadt mit eigenen Rechten. Die Stadt nennt sich stolz „Bachstadt“, 1717 wurde hier Johann Sebastian Bach als Hofkapellmeister engagiert. Am 18. April 1806 wurde Anhalt-Köthen ein unabhängiges Herzogtum und hat aber heute an Bedeutung verloren.
Köthen wurde 1841 zum ersten Eisenbahnknoten Deutschlands, da es neben der Anhalter Bahn auch an der bereits seit dem 9. Juni 1840 verkehrenden Magdeburg-Leipziger Eisenbahn lag.
Köthen ist heute Fernverkehrshalt für die Intercity-Züge der Linien Leipzig – Leipzig/Halle Flughafen – Halle (Saale) – Magdeburg – Braunschweig – Hannover (- Dortmund – Köln) bzw. (- Bremen – Oldenburg – Emden).
Magdeburg Hauptbahnhof
Magdeburg ist zwar katholisches als auch evangelisches Bistum, trotzdem sind circa 86 % der Einwohner konfessionslos. Wie nahezu in allen Städten der ehemaligen DDR sind auch in Magdeburg Bewohner weggezogen, rund 50000 Einwohner seit 1990.
Im Jahre 1870 wurde der Grundstein für den neuen Zentralbahnhof Magdeburg gelegt. Am 16. Januar 1945 wurde auch dieser Hauptbahnhof beim schweren Luftangriff auf die Stadt getroffen. Das mittlere Empfangsgebäude wurde völlig zerstört und nicht wieder aufgebaut. Das östliche Empfangsgebäude wurde schwer beschädigt, die Bahnsteighallen waren teilweise zusammengebrochen. Ab 1946 erfolgte der Wiederaufbau des Hauptbahnhofes, jedoch ohne die Dachkonstruktionen der historischen Bahnhofshalle.
Bahnhof Merseburg
Nach dem Erzbistum Merseburg war hier die Hauptstadt des Herzogtums Sachsen-Merseburg. Aus diesen Zeiten steht hier auf einem Hügel an der Saale ein großes Schloss mit Domkirche. Der erste Bahnhof wurde 1846 an der Strecke Halle-Weißenfels eröffnet. Seine Bedeutung verdankt der Bahnhof Merseburg der wachsenden Chemieindustrie um Merseburg-Leuna-Wolfen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Empfangsgebäude durch die Luftangriffe auf Merseburg stark zerstört. 1956 wurde es neu errichtet. Heute ist dieses Gebäude etwas von den Bahnsteigen abgesetzt und hat einen kleinen Park vor dem Eingang. Hier verkehren nur noch noch Regionalzüge.
Bahnhof Naumburg
Naumburg (Saale) Hauptbahnhof liegt in Sachsen-Anhalt und ist in der Bahnhofskategorie 3. Der wichtigste Bahnhof des Burgenlandkreises wurde 1846 eröffnet. Wahrzeichen der Stadt ist der Naumburger Dom, seit 2018 UNESCO-Weltkulturerbe. Im Mittelalter war die Stadt ein bedeutender Handelsplatz.
Bahnhof Quedlinburg
Quedlinburg ist eine Stadt an der Bode nördlich des Harzes in Sachsen-Anhalt. 994 mit dem Stadtrecht versehen, war die Stadt vom 10. bis zum 12. Jahrhundert Sitz einer Königspfalz weltlicher Herrscher und fast 900 Jahre lang Sitz eines erst geistlichen, nach der Reformation freiweltlichen Damenstiftes.
Quedlinburgs architektonisches Erbe steht seit 1994 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes und macht die Stadt zu einem der größten Flächendenkmale in Deutschland. Die Stadt glänzt mit Straßenzügen aus Fachwerkhäusern, die nahezu komplett restauriert sind.
Das alte Empfangsgebäude des Bahnhofs von 1862, im romantischen Stil erbaut, steht ebenfalls unter Denkmalschutz. Seit dem 26. Juni 2006 gibt es einen planmäßigen Zugbetrieb der Selketalbahn von Harzgerode bis Quedlinburg mit mindestens zwei Dampfzugpaaren am Tag.
Bahnhof Roßlau/Elbe
Roßlau (Elbe) ist ein Stadtteil der Stadt Dessau-Roßlau und gehört zum Landkreis Anhalt-Zerbst. Sie gehörte damals zum Herzogtum Sachsen-Anhalt-Köthen. Im Jahr 1866 wurde das heutige Hauptgebäude des Bahnhofs errichtet. Roßlau ist ein Eisenbahn-Verkehrsknoten zwischen Leipzig, Halle, Magdeburg, Berlin.
Sangerhausen Bhf
Sangerhausen ist eine Stadt in Sachsen-Anhalt. In Sangerhausen kreuzen sich die Eisenbahnlinien Halle-Kassel und Magdeburg-Erfurt mit jeweils durchgehenden Verbindungen alle zwei Stunden. Im restaurierten Bahnhof von 1963 ist ein schönes Mosaik aus DDR-Zeiten zu besichtigen. Im hiesigen Rosarium sind vielfältige Rosenzüchtungen zu betrachten.
Stendal Hauptbahnhof
Die Stadt in der Altmark im Norden Sachsen-Anhalts ist Bahnknotenpunkt mit ICE-Halt geworden.
Bahnhof Thale
Die Stadt liegt im nordöstlichen Teil des Harzes, nördlich davon liegt das Bodetal. Hier gibt es eine radonhaltige Heilquelle, die mit ein Grund für den Bahnanschluss des Ortes war.
Eine Walpurgishalle hat die kleine Stadt auch zu bieten.
Bahnhof Wernigerode
ist eine alte Stadt an der Nordostseite des Harzes. Eine mitelalterliche Stadanlage mit gut erhaltenem Fachwerkhäusern erwartet die Besucher. Das Schloß der Grafen von Stolberg-Wernigerode wurde im 19. Jhdt. im neugotischen Stil umgebaut und ist bereits seit 1930 als Museum mit feudal eingerichteten Zimmern der Öffentlichkeit zugänglich.
Neben dem DB-Bahnhof gibt es noch einen kleinen Bahnhof für die Harzer Schmalspurbahn GmbH. Diese Eisenbahngesellschaft betreibt ein Netz von rund 140 Bahnkilometern. Von hier fährt eine Linie auf den höchsten Berg in deutschen Mittelgebirgen, den Brocken.
Bahnhof Wittenberg
seit 1938 amtlich Lutherstadt Wittenberg, ist eine Stadt im östlichen Teil des Landes Sachsen-Anhalt. Sie liegt an der Elbe und hat gerade das Jubiläumsjahr „500 Jahre Reformation Martin Luther“ hinter sich gebracht. Als Heimat des Protestantismus wird sie heute von einigen Touristenbesuchern belebt.
Auch die Bahn hat sich nicht lumpen lassen und ein nagelneues Bahnhofsgebäude bauen lassen, das recht interessant anzuschauen ist. Moderne Coolness in grau aber belebt durch Buchhandlung und Imbiss im Innenraum.
Zudem erhielt das Gebäude den Titel Bahnhof des Jahres 2017.