Bahnhöfe Belgiens

In diesem Land fuhr die erste Eisenbahn des Kontinents. In dieser Zeit wurde das Land Belgien gerade gegründet, nachdem es Jahrhunderte lang unter Fremdherrschaft gestanden hatte. Aus den unterschiedlichen Einflußnahmen der Geschichte erklärt sich auch die Zweisprachigkeit des Landes. Flamen und Wallonen sind sich oft nicht so ganz einig, aber zumindest haben Sie es wohl gelernt, pragmatische Kompromisse zu schließen. In der Hauptstadt Brüssel ist der Sitz der Europäischen Union. Hier ein paar Bahnhof-Fotos.
Leider sind einige alte Bahnhofsgebäude des Historismus abgerissen worden oder wurden im Weltkrieg zerstört.

Hauptbahnhof Antwerpen

Hbf Antwerpen, 2010
Antwerpen, 2010, Foto: © Johannes Krabbe

Die Stadt liegt im Norden Belgiens in der Region Flandern und ist mit 529.210 Einwohnern (2020) die größte Stadtgemeinde des Landes.
Der Hauptbahnhof, ursprünglich ein Kopfbahnhof, wurde nach langandauernden Umbau-Arbeiten 2007 wiedereröffnet. Im Rahmen der Anbindung Antwerpens an das europäische Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsnetz wurde der Bahnhof untertunnelt und vergrößert. Das historische Empfangsgebäude aus dem 19. Jahrhundert blieb dabei erhalten und wurde mit den neuen Bereichen verbunden. Internationale Hochgeschwindigkeitsverbindungen bestehen mehrmals täglich in das nördliche Nachbarland Niederlande (mit Thalys und NS Highspeed) und nach Paris in Frankreich (mit Thalys).

Antwerpen, Foto: © 2022, Wilfried Bützler

Brüssel, Gare du Nord

Brüssel, Gare du Nord, 2016
Brüssel, Gare du Nord, 2016

War früher eine Neorenaissance Fassade zu sehen so entstand der imposante Gare du Nord 350m nördlich vom alten Bahnhof entfernt und wurde 1952 fertiggestellt. Die  Gleise befinden sich vorrangig neben dem Gebäude. Der Entwurf für den Bahnhof stammt von Paul u. Jacques Saintenoy sowie Jean Hendrich van den Bosch.
Dies ist der größte sichtbare Bahnhof von Belgiens Hauptstadt. Die Internationalen Züge halten allerdings im Gare du Midi.

Rechts nicht im Bild, verlaufen die Bahngleise.

Am  nördlichen Eingang steige ich eine Treppe hoch und gehe durch zwei unpersönliche Glastüren. Dann fällt der Blick auf eine Reihe Durchgangssperren, die man als U-Bahn-Kontrollen zuordnen kann. Darauf kann das Auge hoch wandern zu einem Aufzug in einem Lichtschacht, welcher in der Höhe verschwindet. Links und rechts neben dieser hohen Halle vermute ich Büros.
Seit 1952 fahren die Züge unterirdisch durch die Stadt. Diese Trasse wurde nach langer Bauzeit endlich fertiggestellt. Dementsprechend gleichen die neuen Bahnhöfe eher Bürobauten.

Brüssel, Gare de Midi (Brussel-Midi)

Brüxelles-Midi, 2016
Bruxelles Midi, 2016

Der Bahnhof Brüssel Süd (französisch Gare de Bruxelles-Midi, niederländisch Station Brussel-Zuid) ist der größte Bahnhof in Belgien.
Der Bahnhof ist insbesondere für internationale Zugverbindungen wichtig. Thalys-, TGV- und ICE-Züge verkehren nach Frankreich, den Niederlanden und Deutschland, für die Eurostar-Züge nach London sind zwei Bahnsteige in einem abgetrennten Bereich vorhanden.

Bahnhof Eupen

Bhf Eupen, 2010
Eupen 2010, Foto: © Johannes Krabbe

Eupen liegt etwa 16 km von Aachen sowie 45 km von Lüttich und Maastricht entfernt. Seine Einwohner sind zu etwa 90 % deutschsprachig.
Der Bahnhof Eupen ist der östlichste Endpunkt der stündlichen InterCity-A-Züge der SNCB, welche Eupen via Lüttich und Brüssel mit Ostende verbindet.
Bis etwa 1945 gab es mit der Vennbahn Zugverbindungen Raeren nach Aachen, Stolberg und über Monschau-Büllingen nach Luxemburg. Darüber hinaus bestand seit 1906 durch die Aachener Straßenbahn eine Straßenbahnverbindung, die 1920 von der SNCV übernommen wurde und bis nach Verviers ausgebaut wurde. Die Strecke nach Verviers wurde nach 1956 eingestellt.
Diese Bahnhofsarchitektur ist uns gar nicht vertraut. sie erinnert eher an schlechten Sozialwohnungsbau denn an einen Bahnhof.

Liège-Guillemins (Lüttich)

Hbf Liège-Guillemins, 2018
Liège-Guillemins, 2018 Foto: © Karl Förster

Der Bahnhof Liège-Guillemins ist der wichtigste Bahnhof der in der belgischen Region Wallonien gelegenen Stadt Lüttich. Der nach durchgreifendem Um- und Neubau im September 2009 in seiner heutigen Gestalt in Betrieb genommene Bahnhof befindet sich etwas außerhalb der Innenstadt, im Stadtteil Guillemins. Er ist Halt von Thalys– und Intercity-Express-Zügen.
Der Bahnhof wurde vom berühmten Architekten Calatrava geplant und 2009 eröffnet. Er hat einen monumentalen Baldachin von 200 m Länge und 35 m Höhe.

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